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Thripse erkennen und bekämpfen: Gesunde Pflanzen ohne Mini-Sauger

Thripse sind winzige, schlanke Insekten, die sich von Pflanzensäften ernähren und feine Blattstreifen sowie silbrige Verfärbungen hinterlassen. Unbehandelt schwächen sie deine Pflanzen, übertragen Viren und mindern Ertrag und Qualität. In diesem Artikel erfährst du, wie du Thripse zuverlässig identifizierst, ihren Lebenszyklus nutzt und effektive Maßnahmen ergreifst – von präventiven Tricks bis zu biologischen und chemischen Lösungen.

1. Thripse erkennen: Merkmale & Schadensbilder

  • Thripse (Thysanoptera) sind nur 1–2 mm lang, gelblich bis dunkel gefärbt und haben feine, gefranste Flügel. Häufige Symptome:

  • Silbrige Blattstreifen: Durch das Aussaugen der Zellinhalte entstehen silbrige oder bronzefarbene Zeichnungen.

  • Schwarze Punkt-Kot: Winzige schwarze Punkte auf Blattunterseiten zeigen Befall.

  • Verformte Blätter: Junge Blätter rollen sich ein oder zeigen Wachstumsstörungen.

  • Flatternde Erwachsene: Wenn du ins Licht klopfst, fliegen kleine, schmale Insekten auf.

  • Nutze eine Lupe und Gelbtafeln, um frühe Stadien zu entdecken und das Ausmaß zu überwachen.

2. Lebenszyklus & Befallsbedingungen

Thripse durchlaufen Ei–Larve–Puppe–Imago in etwa 14–30 Tagen, je nach Temperatur (20–28 °C fördert schnellen Zyklus) und Luftfeuchtigkeit (RH < 60 % begünstigt Befall). Verstecke dich die Larven und Puppen oft in Blattfalten oder im Substrat.

Risikofaktoren:

  • Zu trockene Luft (<40 % RH)

  • Stagnierende Luft ohne Ventilation

  • Enge Pflanzabstände und hohe Dichte

3. Maßnahmen

3.1 Präventive Maßnahmen: Schadensvorbeugung

  • Quarantäne neuer Pflanzen: Entferne befallene Exemplare vor dem Einzug.

  • Sauberkeit & Hygiene: Reinige Arbeitswerkzeuge und Töpfe regelmäßig.

  • Luftumwälzung: Gute Ventilation senkt Luftfeuchte und stört Thripse.

  • Gelbtafeln & Blautafeln: Platzieren in Blatt- und Bodenhöhe, um Flugaktivität zu reduzieren.

Eine konsequente Basisprophylaxe verhindert Großbefall.

3.2 Biologische Bekämpfung: Nützlinge & Mikroben

  • Raubmilben (Amblyseius cucumeris)

    • Fressen Larven und Eier direkt auf Blattober- und unterseiten.

  • Raubläuse (Orius spp.)

    • Jagen im Netz und sind effektiv gegen adulte Thripse.

  • Nematoden (Steinernema feltiae)

    • Bekämpfen Puppen im Substrat.

  •  Mikroorganismen (Beauveria bassiana)

    • Pilzsporen gelangen in den Körper und töten Thripse.

Setze Nützlinge vorbeugend und bei ersten Symptomen ein, um Populationen klein zu halten

3.3 Mechanische & kulturelle Maßnahmen

  • Blattabstreifen: Entferne befallene Blätter durch sanftes Abstreifen oder Abspülen.

  • Substratwechsel: Tausche oberste Erdschicht aus, um versteckte Puppen zu entfernen.

  • Luftfeuchte erhöhen: Leichte Erhöhung auf 60–70 % RH stört Entwicklung.

Diese Methoden unterstützen biologische Kontrolle und reduzieren chemischen Einsatz.

3.4 Chemische Bekämpfung: Als letztes Mittel

Wenn andere Methoden versagen:

  • Neem-Öl & Kaliseife: Kontaktinsektizide mit guter Verträglichkeit.

  • Pyrethrum-Sprays: Schnell wirksam, jedoch Resistenzen möglich.

  • Systemische Insektizide: Nur bei starkem Befall und in Außenbereichen mit Abwechslung der Wirkstoffe.

Beachte Wartezeiten und kombiniere mit Nützlingen, um Resistenzbildung zu vermeiden.

Fazit & Grow-Tipp

Thripse schnell zu erkennen und konsequent zu bekämpfen, ist essenziell für gesunde Pflanzen. Eine Kombination aus Hygiene, Nützlingen und gezielten Eingriffen hält den Befall gering.

Grow-Tipp: Notiere Befallsdaten und gewählte Maßnahmen in deinem Grow-Journal, um langfristig effektive Strategien zu entwickeln.

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