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Low-Stress-Training-Methoden: Sanft zum höheren Ertrag

Low-Stress-Training (LST) ist eine schonende Technik, um das Wachstum deiner Cannabispflanzen zu steuern und die Lichtausbeute zu maximieren – ohne harte Schnitte oder stressige Eingriffe. Mit etwas Geduld und einfachen Hilfsmitteln kannst du das Pflanzenwachstum gleichmäßiger verteilen, mehr Blütenstellen schaffen und so deinen Ertrag deutlich steigern. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten Methoden vor und zeigen dir, wie du sie erfolgreich umsetzt.

1. Warum LST? Vorteile im Überblick

LST–Techniken reduzieren Stress für die Pflanze und fördern gleichzeitig eine gleichmäßige Verzweigung. Im Gegensatz zu High-Stress-Training wie Topping oder Lollipopping bleiben die Hauptstämme intakt, und das Risiko von Wachstumspausen ist gering. Die wichtigsten Vorteile:

  • Mehr Hauptkolas: Gleichmäßiges Licht auf mehrere Spitzen statt nur auf die Hauptspitze

  • Kürzere Pflanzen: Ideal für niedrige Grow-Zelte oder begrenzte Deckenhöhe

  • Konstanter Ertrag: Mehr Blütenbereiche sorgen für gleichbleibende Qualität

2. Basis-Methode: Biegen und Fixieren

  1. Zeitpunkt wählen: Beginne in der frühen vegetativen Phase (2.–4. Woche), wenn die Stämme noch flexibel sind.

  2. Draht oder Weidenzweige: Nutze weiches Drahtstück oder biegsame Weidenzweige.

  3. Sanftes Biegen: Führe den Haupttrieb parallel zur Topfoberfläche und fixiere ihn am Topfrand.

  4. Kontrolliertes Nachwachsen: Beobachte die Pflanze täglich und passe die Befestigung an, damit neue Triebe in die Lichtzone wachsen.

Mit dieser einfachen Technik entstehen mehrere gleich starke Seitenzweige, die du später erneut biegen und anpassen kannst.

3. Ergänzende Techniken: Topping & FIM

3.1 Topping

Beim Topping schneidest du die oberste Wachstumsnarbe ab, sodass zwei Haupttriebe entstehen. Das solltest du nur anwenden, wenn die Pflanze mindestens vier Internodien gebildet hat. Durch das Entfernen der Spitze lenkst du das Hormon Auxin um und erzwingst Seitentriebwachstum.

3.2 FIM (Fuck I Missed)

„FIM“ ist eine Variante des Toppings, bei der nur 75 % der Spitze entfernt werden. Das Ergebnis sind mehrere neue Triebe statt nur zwei, allerdings ist der Stress etwas höher als beim klassischen LST.

4. ScrOG: Screen of Green

Beim ScrOG spannt man ein Netz (Screen) mittig in der Growbox auf und führt die Zweige hindurch. Ziel ist eine horizontale Pflanzenoberfläche, die gleichmäßig vom Licht bestrahlt wird:

  • Aufbau: Netz in etwa 20–30 cm Höhe platzieren

  • Einweben: Äste vorsichtig zwischen den Maschen durchziehen

  • Nacharisieren: Wachsende Spitzen unter das Netz zurückführen

Ein gut durchgeführtes ScrOG erhöht die Lichtausbeute pro Blattfläche und kann den Ertrag um bis zu 30 % steigern.
 

Low-Stress-Training ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um die Stärke und den Ertrag deiner Cannabispflanzen zu steigern, ohne sie hart zu stressen. Kombiniere Biegen, Topping und ScrOG, um das Beste aus deinem Grow herauszuholen.

Grow-Tipp: Starte in der dritten oder vierten Vegetationswoche mit sanftem Biegen und weite deine Techniken nach und nach aus. Dokumentiere jeden Schritt, um die idealen Zeitpunkte und Methoden für deine Sorte zu finden.
 

Praxis-Tipps & Fehler vermeiden

  • Regelmäßig anpassen: LST ist ein fortlaufender Prozess. Kontrolliere alle 2–3 Tage, ob Anpassungen nötig sind.

  • Keine zu starken Biegungen: Vermeide Knicke im Stamm, um Brüche zu verhindern.

  • Sanfte Befestigung: Nutze weiches Material (Pflanzendraht, Gartenschlauchstücke), um Einschnürungen zu vermeiden.

  • Geduld haben: Setze LST früh an und arbeite über mehrere Wochen, statt auf einmal zu stark zu biegen.

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