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High-Stess-Training-Methoden: Mehr Ertrag durch gezielten Stress

High-Stress-Training (HST) nutzt gezielte Schnitte und Stressreize, um das Wachstum von Cannabispflanzen zu beeinflussen und ihre Verzweigung zu fördern. Im Unterschied zu sanften Low-Stress-Techniken setzen HST-Methoden wie Topping, Supercropping und Mainlining aktiven Stress als Motor für verstärkten Seitentrieb und kompaktere Bud-Formation ein. Dieser Leitfaden erklärt die wichtigsten Techniken, ihre Anwendung und gibt wertvolle Praxis-Tipps.

1. Was ist High-Stress-Training (HST)?

High-Stress-Training bezeichnet eine Reihe von Methoden, die durch Schneiden, Quetschen oder Entlauben das pflanzliche Hormonprofil verändern. Während Low-Stress-Training die Pflanze kaum verletzt, fordert HST eine bewusste Verletzung, um das Auxin-Hormon umzuleiten. Ziel ist eine buschigere, gleichmäßigere Pflanze mit mehreren Hauptkolas.

2. Die wichtigsten HST-Methoden

2.1 Topping

Beim Topping entfernst du oberhalb des vierten Internodiums die Hauptspitze vollständig. Das verteilt das Wachstum auf zwei gleich starke Triebe und verbessert die Lichtverteilung.

2.2 FIM (Fuck, I Missed)

Im Vergleich zum klassischen Topping wird bei FIM nur etwa 75 % der Spitze abgeschnitten. Dadurch entstehen mehrere neue Triebe, oft drei bis vier, bei etwas geringerem Stress als beim vollständigen Topping.

2.3 Supercropping

Hier biegst du einen dicken Haupttrieb vorsichtig, bis er einen leichten Knick bekommt, ohne die äußere Rinde zu durchtrennen. Der resultierende Zellbruch führt zu einer verstärkten Nährstoff- und Hormonverlagerung an die Bruchstelle.

2.4 Mainlining

Mainlining kombiniert LST und HST: Nach Topping formst du mit Draht eine symmetrische Y- oder T-Struktur, sodass jede Spitze als Hauptcola fungiert. Ideal für ScrOG-Anwendungen.

2.5 Lollipopping & Defoliation

Beim Lollipopping entfernst du alle unteren Seitenzweige und Blätter, um die Pflanze wie eine Lollipop-Form aussehen zu lassen. Defoliation gezielt während der Blütephase verbessert Luftzirkulation und Lichtdurchdringung.

3. Reihenfolge & Kombination

  1. Veg. Phase starten: Wende Topping oder FIM nach 4–6 Internodien an.

  2. Supercropping: Etwa eine Woche nach dem Schnitt, wenn Triebe wieder flexibel sind.

  3. Mainlining/ScrOG: Installiere dein Netz und forme die Hauptstruktur.

  4. Lollipopping & Defoliation: In den letzten 2–3 Wochen der Blüte, um Luft und Licht an die Buds zu bringen.
     

Durch die richtige Abfolge vermeidest du Überstress und förderst gesundes Wachstum.

Praxis-Tipps & häufige Fehler

  • Sauber arbeiten: Desinfiziere Scheren nach jedem Schnitt, um Pilz- und Bakterienbefall zu vermeiden.

  • Nicht zu früh schneiden: Warte bis mindestens 4–6 echte Blattpaare, um Erholungsreserve zu sichern.

  • Sanfter Einstieg: Kombiniere HST mit LST, um stressige Maßnahmen besser auszugleichen.

  • Ruhephasen einplanen: Gib der Pflanze 7–10 Tage Erholungszeit zwischen intensiven Eingriffen.

    High-Stress-Training steigert Erträge und optimiert die Pflanzenstruktur, erfordert aber Erfahrung und gutes Timing. Kombiniere gezielte Schnitte mit sanften LST-Maßnahmen, um das Wachstum gleichmäßig und stressarm zu halten.Grow-Tipp: Protokolliere jede Methode und deren Zeitpunkt. So erkennst du, welche Techniken am besten zu deiner Sorte und deinem Setup passen.

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